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Westfleisch 2009/2010: Stabil und nachhaltig

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[Bilder Generalversammlung 2010]

 

Westfleisch eG, Münster, mit 1,9 Mrd. € Umsatz trotz Preisverfall / 6,2 Mio. Schweine geschlachtet / Erster Nachhaltigkeitsbericht nach GRI-Standard / Unverändert hohe Exportquote von knapp 40 %

 

Die deutschen Verbraucher haben weiterhin Lust auf Fleisch. Mit dieser erfreulichen Nachricht trat Dr. Helfried Giesen, geschäftsführender Vorstand der Westfleisch eG auf der Generalversammlung am Mittwoch, 9. Juni 2009 in Münster vor die Mitglieder. In der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise im Jahr 2009 behauptete sich die Westfleisch-Gruppe mit einem Umsatz von 1,887 Milliarden Euro in den Märkten erfolgreich, berichteten Giesen und Finanzvorstand Dr. Bernd Cordes. Und dies trotz einer schwächeren Inlandsnachfrage und volatiler Exportmärkte.

 

Gut durch die Krise

Da die Preise für Fleisch in 2009 deutlich niedriger als im Vorjahr lagen, führte dies zu 6 % weniger Umsatz. Insgesamt ging die vermarktete Absatzmenge um 0,9 % auf 813.000 Tonnen zurück. Dies sei eine der Folgen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise, die in der Ernährungsindustrie insgesamt zu einem Umsatzrückgang geführt habe, erklärte Giesen. Profiteure der zur Nachfragebelebung durchgeführten „Preisrunden abwärts” des Handels waren dabei die Verbraucher: Sie müssen erstmals nur noch etwa 11 % ihres Einkommens für den Lebensmitteleinkauf aufwenden – so wenig wie noch nie zuvor.

Die Westfleisch eG hat mehr Schweine aber weniger Rinder geschlachtet. Rund 6,22 Millionen Schweine und Sauen (+1,5 %) sowie 358.000 Stück Großvieh und Kälber wurden in den Fleischcentern der Gruppe in Westfalen im Jahr 2009 verarbeitet. Im Nutzviehbereich wurden von der Genossenschaft 1,85 Millionen Ferkel, nach 1,644 Millionen im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, vermarktet. Dies entspricht einem Wachstum von 14,6 %.


Lust auf Fleisch ungebrochen

Auf den Tellern in Deutschland landeten 58 % des von Westfleisch 2009 erzeugten Fleisches. Insgesamt ist der Fleischverbrauch jedes Deutschen im vorigen Jahr leicht auf 58,5 kg gestiegen. „Dies darf man mit Fug und Recht als erfreulich für die landwirtschaftlichen Produzenten, die Fleischbranche und den Lebensmitteleinzelhandel werten”, sagte Giesen. Den Aufwärtstrend beim Fleischverbrauch und das wieder wachsende Vertrauen des Verbrauchers in eine umweltgerechte Erzeugung unterstützt das Unternehmen mit der vor drei Jahren gestarteten und in zwöf Bausteinen formulierten „Qualitätspartnerschaft Westfleisch”.
Klimaschutz, Ökobilanz und Nachhaltigkeit spielten auch zwischen Hersteller, Handel und Verbraucher eine zunehmend wichtige Rolle. Neben klaren Standards für die Qualität sind in den Bausteinen auch Umwelt- und Tierschutz sowie wichtige soziale und gesellschaftliche Anforderungen festgeschrieben.

 
Branchen-Erster mit Nachhaltigkeitsbericht und Carbon Footprint

Zum ersten Mal in der 82-jährigen Geschichte legte die Unternehmensgruppe zur Generalversammlung einen Nachhaltigkeitsbericht vor. Branchenweit erstmalig erfüllt dieser – neutral durch die renommierte Zertifizierungsgesellschaft SGS Germany bestätigt – die umfangreichen und international anerkannten Kriterien nach GRI (Global Reporting Initiative) und erreicht die Bewertung „B+”. Die Grundlage einer Berichterstattung nach GRI ist Transparenz, ihr Ziel eine Standardisierung und Vergleichbarkeit. Giesen: „Wir dokumentieren damit die als Qualitätspartnerschaft Westfleisch erarbeiteten Aspekte und stellen überprüfbar dar, wie wir ökonomische, ökologische und soziale Fragestellungen in unserer Unternehmensgruppe nachhaltig angehen und beachten.”

Ebenfalls als erstes Unternehmen der Fleischbranche hatte Westfleisch zu Jahresbeginn 2010 vor dem Hintergrund der Debatte zum Fleischkonsum einen CO2-Fußabdruck („Carbon Footprint”) für die komplette Prozesskette der Schweineproduktion und Fleischveredelung errechnet. Die Herstellung von 1 kg Schweinefleisch bei Westfleisch belastet die Umwelt mit 3,2 kg CO2-Äquivalenten demnach in etwa so stark wie beispielsweise 20 Kilometer Autofahrt mit einem Mittelklassewagen. „Westfleisch wird mit den Leistungen in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Zukunft punkten können”, erklärte Giesen. Nachhaltigkeit sei bei Westfleisch schon immer Bestandteil des Leitbilds. Für Landwirte, die in Generationen denken müssten, gehöre nachhaltiges Wirtschaften zum Selbstverständnis. Giesen versicherte den Mitgliedern: „Mit unseren ehrgeizigen Bemühungen um Nachhaltigkeit haben wir uns in der Branche einen echten Imagevorsprung erarbeiten können.”

 

Gesicherte Rohstoffbasis

Westfleisch verfügt über eine vertraglich gesicherte und kontrollierte Rohstoffbasis in der Region. So wurden in 2009 allein 74 % oder 4,8 Mio. Schweine von Landwirten nach BestSchwein-Verträgen exklusiv und mit Abnahmegarantie an die Fleischcenter der Westfleisch-Gruppe geliefert.
Das Absatzvolumen von Westfleisch ist unverändert gekennzeichnet durch eine hohe Exportquote von 39,5 %. Rund 321.000 Tonnen Fleisch und Wurstwaren wurden durch die Unternehmensgruppe im Binnenmarkt und auf Drittlandsmärkten abgesetzt. Der Außenumsatz beträgt rund 596 Millionen Euro mit einem Anteil am Umsatz von 31,6 %. Die Exporttonnage von Westfleisch ging in 2009 durch die Wirtschafts- und Finanzkrise auf dem EU-Binnenmarkt um 2,8 % und die Umsätze um 12,7 % zurück. Auf Drittlandsmärkten nahm die Absatzmenge erneut zu (+ 6,7 %). Dabei sind es vor allem Russland und China, die dem Fleischvertrieb von Westfleisch Freude bereiten.

 

Boni und Dividende für Mitglieder

Das ökonomische Ergebnis der Westfleisch-Gruppe liege auf dem Niveau der zwei vorhergehenden Geschäftsjahre dokumentierte Finanzvorstand Cordes den Mitgliedern. Westfleisch habe angesichts der weltweiten Finanz- und Wirtschaftsprobleme die Eigenkapitalbasis weiter ausgebaut. „Die Bilanz zeigt”, stellte Cordes heraus, „dass dies die strategisch richtige Entscheidung war.” Das Ergebnis erlaube im Übrigen die Ausschüttung von Dividenden und Sonderboni an Mitglieder. Die 4.087 Westfleisch-Vertragspartner erhielten im vorigen Jahr Boni von mehr als 15,6 Millionen Euro. Auf die eingelegten Geschäftsguthaben der Anteilseigner zahlt die Genossenschaft eine Dividende von 4,5 %.

 

    

Zahlenspiegel20092008+/-
Umsatzerlöse¹1.887,0 Mio. €2.007,9 Mio. €– 6,0 %
Absatz ges.³813.000 t820.600 t– 0,9 %
Absatz Fleisch³786.600 t796.900 t– 1,3 %
   davon Export²281.010 t283.900 t– 1,0 %
Bilanzsumme²239,1 Mio. €257,2 Mio. €– 7,0 %
Investitionen²10,9 Mio. €23,1 Mio. €– 52,8 %
Jahresüberschuss²10,7 Mio. €5,1 Mio. €+ 109,8 %
Eigenkapital²111,1 Mio. €94,7 Mio. €+ 17,3 %
   Eigenkaptial-Quote²46,5 %36,8 %+ 26,4 %

 

¹ konsolidiert      ² Westfleisch eG      ³ Gruppe, ohne FVZ Westfood GmbH

WESTFLEISCH eG
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