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Westfleisch meistert Herausforderungen 2010

[Download PDF, 192 KB]   8. Juni 2011

 

Westfleisch eG aus Münster wächst solide / 1,93 Mrd. Euro Umsatz in 2010 / Mehr Exporte nach Asien / Initiative „Aktion Tierwohl” kommt im Handel an

 

„Die Westfleisch-Unternehmensgruppe hat 2010 mit einem noch ordentlichen Ergebnis abgeschlossen”, stellte Dr. Helfried Giesen, geschäftsführender Vorstand der Westfleisch eG, auf der Generalversammlung am Mittwoch, 8. Juni 2011 in Münster fest. „Wir haben die Herausforderungen 2010 gemeistert.” Westfleisch hat im Geschäftsjahr 2010 mit rund 832.000 Tonnen Fleisch und Wurstwaren 5,8 % mehr als im Vorjahr produziert. Der Konzern-Umsatz stieg 2010 auf 1,93 Mrd. Euro, ein Wachstum von rund 2,3 % verglichen mit 2009. „Der Export war 2010 ein besonders solides Standbein für uns und erlaubte Tonnagewachstum”, so Giesen.
 
Westfleisch schlachtete im vorigen Jahr auf Rekordniveau: Um 5,8 % auf 6,58 Mio. Tiere stieg die Zahl der geschlachteten Schweine inkl. Sauen an. Entgegen dem Branchentrend schlachtete der westfälische Vermarkter 2010 mit 319.400 Rindern 2,3 % mehr als im Vorjahr. Damit konnte die Unternehmensgruppe Platz 3 unter den Fleischvermarktern in Deutschland und Platz 5 in Europa festigen.

 

 

Export bleibt Triebfeder

Nahezu 40 % des in Nordwestdeutschland von Westfleisch erzeugten Fleisches geht inzwischen ins Ausland. Die wachsende Ausfuhr sichert den Ertrag der genossenschaftlichen Unternehmensgruppe und damit auch den Absatz der heimischen Erzeuger. Insgesamt rund 343.000 Tonnen Fleisch und Wurstwaren setzte Westfleisch im Ausland ab. In Asien liegen die für die Gruppe stärksten Absatzmärkte mit Zukunft. Mit Ausnahme von Japan, das für Fleischexporte aus dem Bundesland NRW noch gesperrt ist, kann Westfleisch nach der Dioxinkrise Anfang dieses Jahres in alle wichtigen Absatzländer Asiens Fleisch exportieren. Nach 14 Jahren Abstinenz öffnete sich im Herbst letzten Jahres zudem die Türkei wieder für Rindfleischimporte. Der Westfleisch-Exportumsatz lag 2010 bei 623 Mio. Euro, das entspricht 32,3 % des Gesamtumsatzes der Gruppe.

Auch in Zeiten eines beschleunigten internationalen Strukturwandels will Westfleisch seine besondere Position als regional verwurzelte Genossenschaft mit solider Eigenkapitalstruktur und integrierter Kooperationsbasis bewahren. Dazu stellte Giesen den Mitgliedern in Münster einige Leitgedanken des „Kompass 2015“ als Strategiekonzept der Unternehmensgruppe vor. Es gehe darum, die Megatrends der Branche aufzugreifen, weiterzudenken und aktiv mitzugestalten, um den rund 4.500 Mitgliedern auch  künftig  ein markt- und kundennaher Absatzpartner sein zu können.

 

 

„Aktion Tierwohl” im Handel


„Die qualitativen und emotionalen Anforderungen an unsere Produkte steigen spürbar weiter an”, so Giesen mit Blick auf die Entwicklung der von Westfleisch gestarteten Initiative „Aktion Tierwohl”. Tierschutz- und Tierwohlaspekte erlangen einen immer größeren Stellenwert für Verbraucher beim Kauf von Fleisch- und Wurstwaren.
Im November vorigen Jahres erstmals in Frankfurt vorgestellt, hat die „Aktion Tierwohl” hohe Anerkennung von Branche und Handel erfahren und sehr schnell Marktreife erlangt: seit Anfang Juni sind die ersten Artikel des 14 Produkte umfassenden Startsortiments von SB-Fleisch, Wurst und Schinken bundesweit in den Regalen namhafter Lebensmittelhändler zu finden. Die Initiative ist Teil des Leitbildes der Genossenschaft, sich offen den Fragen und der medialen Diskussion nach Herkunft und Produktionsweise und der gesellschaftlichen Debatte rund um das Lebensmittel Fleisch zu stellen.

Mit der „Aktion Tierwohl” ist es erstmals gelungen, das Wohlergehen von Nutztieren sachlich fundiert zu dokumentieren und nachprüfbar zu machen. In das Programm werden Landwirte aufgenommen, die neben den QS-Bedingungen auch die Kriterien des international angewandten Standards „Animal Welfare” erfüllen. Gestartet wurde mit zunächst 60 Landwirten, zwischenzeitlich können 350.000 Schweine geliefert werden. Weitere 80 Landwirte stehen auf einer Warteliste und könnten bei entsprechender Nachfrage sofort einsteigen. Für Schweine aus „Aktion-Tierwohl“-Betrieben zahlt Westfleisch derzeit einen Bonus von zwei bis vier Cent je kg Schlachtgewicht, je nach Geschlecht der Tiere.

 

 
CO2-Footprint jetzt auch für Kalb

„Landwirtschaft ist gelebte Generationenverantwortung – und das geht nur nachhaltig”, stellte Giesen mit Blick auf die jährliche Überprüfung der „Qualitätspartnerschaft Westfleisch” heraus. In den zwölf Bausteinen der Qualitätspartnerschaft 2011/2012 wie auch in den errechneten „CO2-Footprints” für Schweine- und ganz aktuell auch für Kalbfleisch sei dies überprüfbar dargelegt. Westfleisch habe sich zudem Ziele gesetzt, betonte Giesen, die an entscheidenden Punkten über die gesetzlichen Standards hinausgehen. Diese seien in einem ausführlichen Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert, der die Anforderungen des Global Reporting Initiative (GRI) erfülle.

Detaillierten Einblick in die Zahlen gab Finanzvorstand Dr. Bernd Cordes. In der Prozesskette vom landwirtschaftlichen Betrieb bis zum Handelspartner und Endverbraucher sind seit zwei Jahrzehnten die Kooperationsverträge mit Landwirten die verlässliche Basis der „Qualitätspartnerschaft Westfleisch”. Zum Jahresende 2010 bestanden 2.238 BestSchwein-Verträge mit mehr als 5,2 Mio. Schlachtschweinen, 1.410 TranspaRind-Verträge mit einem Volumen von gut 98.000 Bullen, Kühen und Färsen sowie 312 BestFerkel-Verträge über 420.000 Ferkel und mehr als 12.500 Schlachtsauen sowie 31 BestKalb-Verträge über fast 40.000 Kälber – jeweils als geplante Jahreserzeugung.

Westfleisch ist nach Recherchen eines Branchenmagazins der größte Ferkelvermarkter in Deutschland: Bei der Versorgung der Erzeuger mit diesen Nutztieren gab es in 2010 ein Plus von 2,6 % auf fast zwei Millionen Tiere.
 
Die Westfleisch eG hat das Geschäftsjahr 2010 mit einem Ergebnis von 7,8 Mio. Euro (2009: 11,2 Mio. Euro) abgeschlossen. Die wirtschaftliche Basis des Unternehmens ist mit einem Eigenkapitalanteil im Konzern von 45,5 % überaus solide. Für die Anteilseigner der Westfleisch eG wurde den Mitgliedern eine Dividende von 4,5 % vorgeschlagen. Zum neunten Mal in Folge sollen die Westfleisch-Vertragspartner am genossenschaftlichen Erfolg beteiligt werden – dieses Jahr mit einem Umfang von rund 1,9 Millionen Euro. 

 

 

Neuer Finanzvorstand

Im Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr zeigte der Vorstand auf, dass Westfleisch gegen die Branchen-Entwicklung weiter wächst. Im ersten Quartal 2011 lag die Zahl der Schweineschlachtungen bei Westfleisch mit + 7,5 % beispielsweise deutlich über der vom Statistischen Bundesamt ermittelten Vorjahressteigerung von 0,2 %; während bundesweit 4,1 % weniger Rindfleisch produziert wurde, war bei Westfleisch ein moderater Rückgang von nur 1,5 % für diese Gattung zu verzeichnen.

Finanzchef Cordes stellte die Bilanz der Westfleisch-Gruppe zum letzten Mal vor. Er geht nach 23 Jahren Mitte 2011 in den Ruhestand. Sein Nachfolger Carsten Schruck hat im April des Jahres seine Tätigkeit aufgenommen.

 

 

Carsten Schruck
neuer Vorstand
„Finanzen und Personal”
der Westfleisch eG

 

 

 

    

Zahlenspiegel20102009+/-
Umsatzerlöse¹1.930 Mio. €1.887 Mio. €+ 2,3 %
Absatz ges.³832.000 t786.600 t+ 5,8 %
   davon Export³342.700 t319.600 t+ 7,2 %
Bilanzsumme²261,4 Mio. €240,0 Mio. €+ 8,9 %
Jahresüberschuss²6,6 Mio. €10,7 Mio. €– 38,3 %
Eigenkapital²118,9 Mio. €111,0 Mio. €+ 7,1 %
   Eigenkaptial-Quote²45,5 %46,3 %– 1,7 %

 

¹ konsolidiert      ² Westfleisch eG      ³ Gruppe, ohne FVZ Westfood GmbH

WESTFLEISCH eG
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